Ideen für 'coronisierte' Wanderfreunde:
"Ramma du I"



Beitrag: G. Abel - Nähe Bubsteich am 28.4.2020


Ein ganzer Sack kam zusammen am Bubsteich. Seltsamerweise macht Unterwäsche (Damen und Herren) einen gewissen Anteil dieses 'Fundes' aus.


Beitrag: M. Leubner - Ertrag: 6.4.2020


Nur in diesen 200m Straßenrand (nur Westseite) von Mitwitz Richtung Leutendorf ist ein ganzer Müllsack voll geworden.


Beitrag: E. Abel - Ertrag: 30.3.2020


Ein Ameisenhaufen - kein platter Igel!

Die machen auch "Ramma damma"!

Ameisen beim Abtransport - ich denke hier ist's nicht ganz uneigennützig.


Beitrag: B. Eschenbacher - Ertrag: 30.3.2020



Die Strecke war: Kronacher Str. - Breitensee auf der rechten Seite Richtung "Labor" - Breitenseeweg - Kronacher Str.
Am meisten gefunden: Bonbonpapierchen und Kronkorken
Vernüllteste Stelle: Sitzgruppe am Breitensee
"Kuriosester" Fund: gefüllte Hundekotbeutel
Traurigste Erkenntnis: sehr viel Müll liegt schon so lange da, dass er schon mit der Natur "verbunden" ist und sich ohne "Werkzeug" nicht mehr entfernen lässt.
Schönste Erkenntnis/Erlebnis: eine Mutter, die mit ihren zwei Kids auf dem Fahrrad vorbeikam und eines der Kinder sagte: "Schau mal Mama, da sammelt jemand Müll. Das müssen wir auch mal machen!"
Könnten so 2-3 kg sein. Einiges hab ich auch direkt in den Mülleimer am Breitensee


Beitrag: M. Leubner - Ertrag: 28.3.2020



Sammeldauer ca. 2 Stunden.
Strecke: Neundorf, Lohäckerstrasse - Harthof - und zurück.

Nicht alles Bunte, was man findet, ist Plastik (Gottseidank!)


Zunächst vielleicht erst einmal zur Überschrift: "coronisiert" könnte man hier als "teilinterniert aber nicht bewegungsunfähig" interpretieren, wohingegen die Bedeutung desselben Wortes in Verbindung mit derzeit geplanten Veranstaltungen eher als "abgesagt", "verschoben" beziehungsweise "dem Corona-Virus zum Opfer gefallen" aufgefasst werden kann. Nun aber zum "Ramma du I", was eigentlich eher als "Ramma damma" bekannt ist aber leider mit der Silbe 'ma' die Wortbedeutung von "wir" beinhaltet, was wiederum ein Verhalten oder Tätigkeit suggeriert, die ein "Zusammen" oder eine "Gruppe" voraussetzt. Diese Gruppenaktivitäten sind ja nun verboten! Also "Ramma du I" - ausgesprochen: "Rammadui"!

Die Idee ist an sich nicht neu. Schon in vergangenen Jahren haben sich beherzte Naturliebhaber zusammen aufgerafft um mit Müllbeuteln und Greifer oder Sammelstock bewaffnet, die Wegraine und Straßengräben von den Hinterlassenschaften zu befreien, die offenbar gedankenlose Autofahrer nach dem Konsum des Inhalts - denn meist geht es um Verpackungen - aus dem Fenster geworfen hatten.
Hier muß ich allerdings abschweifen. Ich habe bei einer solchen Aktion auch schon einmal eine leere Dreiliter-Weichspülerflasche - kürzlich war es ein Ofenrohr - aufgelesen, über deren Fund ich doch eher verwundert war. Ich bekomme den Gedankengang einfach nicht hin, welcher in einem Autofahrer oder einer Autofahrerin vorgehen muß um sich eines solchen Gegenstandes zu entledigen - wohlgemerkt ja offenbar während der Fahrt! Wurde die Flasche eben gerade im Auto erst leer und war somit im Weg? Unwahrscheinlich! Hmmm!? Oder nimmt man die im eigenen Heim geleerte Flasche mit ins Auto und fährt einige Kilometer in der Absicht sie an einer wenig befahrenen Straße in einem unbeobachteten Augenblick wegzuwerfen, anstatt sie einfach in den Gelben Sack zu stecken? Schräg! Wie auch immer, ich komm' nicht drauf. Sollte jemand eine schlüssige Erklärung finden, die zu einem solchen Verhalten führt, so wäre ich dankbar sie zu hören.


Nun aber zurück zu den Verpackungen, die während des Jahres den Weg in den Straßengraben und nicht wieder heraus finden, den Zigarettenschachteln, Plastikblistern, den Papiertaschentüchern, Fastfoodschalen und Plastikflaschen. Denen sollten wir helfen den Weg in die Mülltonne oder ins Recycling zu finden. Wir, das heißt "jeder für sich". Warum sollte man nicht bei einem Spaziergang eine Mülltüte und eine Auflesehilfe mitnehmen und beim Frischluft-sammeln auch Müll am Wegrand aufsammeln. Es ist ja derselbe Weg und es stört nicht bei der Unterhaltung, da man sich Mangels eines Ansprechpartners jetzt meist eh nicht unterhalten kann.
Als Mülltüte könnte man auch eine Plastiktasche verwenden, die ursprünglich zehn Klopapierrollen beherbergte und auf die der hilfsbereite Nachbar nun verzichten kann, da er ja so viele davon zuhause im Keller gebunkert hat. Damit kann der Tasche, die ihres Inhalts beraubt ja selbst zu Müll geworden ist, noch eine edle Aufgabe zukommen.
Hat man nun den Unrat aus der Umwelt in die Tüte verfrachtet ist es ein Leichtes diesselbe bei der Ankunft zuhause in den Restmüll zu geben oder sie bei besonders ergiebiger Jagd beim Bauhof zu entsorgen. Es sollen schon Wertgegenstände gefunden worden sein, deren Einlösen beim Getränkehändler dem Finder so manchen Euro bescherte! So käme zum guten Gefühl etwas für seine eigene Gesundheit und für die Umwelt getan zu haben noch ein gewisser finanzieller und steuerfreier Mehrwert hinzu.


Bei meiner ersten 'Probesammlung' nahm ich übermütigerweise eine ausgediente Plastik-Einkaufstasche mit in der Meinung, daß die auf dem kurzen Weg - Neundorf nach Schwärzdorf, dann links zur Hauptstrasse und an der wieder links bis zur Einfahrt nach Neundorf zurück - diesselbe eh nicht voll bekomme. Von wegen! nach der Hälfte der Strecke mußte ich die Erfahrung machen, daß man den Müllbeutel grundsätzlich unterdimensioniert. Nur halb verrichteter Dinge brach ich die Sammlung ab und brachte den prall gefüllten Beutel mit etwa 3 Kilogramm komprimiertem Unrat nach Hause. Wenn ich rechne, daß ich zum Teil nur einseitig am Straßenrand gesammelt habe, kann ich von etwa drei Kilometern gesäubertem Straßenrand ausgehen. Also für eine grobe Einschätzung kann man etwa ein Kilo Unrat pro Kiometer rechnen - und das nicht mal an sehr frequentierten Straßen! Die mittlere freie Weglänge zwischen zwei "Fundstellen" lag irgendwo zwischen zwei und zehn Schritt. Also es gibt viel zu tun. Nutzt die Zeit! Ich würde mich freuen, wenn sich der Eine oder Andere oder die Eine oder Andere von dieser Idee angesprochen fühlte und mir Bilder von seiner bzw. ihrer erfolgreichen Jagd nach Unrat zusenden würde. Ich würde diese gerne sammeln und auf unserer Homepage veröffentlichen.
Wenn viele denken: "Ramm du I", dann wird ja insgesammt wieder ein "Ramma damma" daraus!


Ach ja, noch eins aus Erfahrung: Nehmt mindestens eine Tüte mehr mit als es euch plausibel erscheint! In diesem Sinne:

Frischauf! Und bleibt gesund! Martin Leubner